Verstärkung der ESG-Bewertung zur Nutzung durch KMU

Regularien einhalten und gleichzeitig etwas für die Nachhaltigkeitsziele tun: ESG-Kriterien anwenden und und einen Mehrwert schaffen

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ESG-Bewertung – Verstärkung für KMU

Die Ausgangslage

Das EDIH Rheinland hat mit einem Unternehmen aus der IT-Branche, ESG Chain, ein Projekt durchgeführt, das seinen Kunden Unterstützung bei der Einhaltung von Sorgfaltspflichten innerhalb der Lieferkette bietet. Dazu werden die Zulieferer und die ihnen vorgelagerten Produkte per Web-Crawling auf die Einhaltung des Lieferkettenrechts nach ESG-Kriterien hin untersucht.
Diese Kriterien sollen sicherstellen, dass Umweltschutzrechte, Sozialstandards und Unternehmensführung überwacht und durchgesetzt werden können. Damit soll gewährleistet werden, dass Produzenten und ihre Lieferanten Mindeststandards für Sozial-, Umwelt- und Governance-Standards einhalten. ESG Chain bietet seinen Kunden Lösungen für genau diese Herausforderung bei den Sorgfaltspflichten. Wenn Unternehmen ESG-Kriterien in ihren Betrieb integrieren wollen, hilft ESG Chain ihnen, die relevanten Daten zu organisieren und zu verwalten. Mittels Blockchain und Web-Crawling werden öffentlich verfügbare Daten, die auf Verbesserungen oder Probleme im ESG-Bereich hinweisen, erfasst und dauerhaft verfügbar gemacht.

Die Herausforderung

Das Unternehmen stand vor der Herausforderung, Daten zu potenziell identifizierten Problemen für seine Kunden korrekt auszuwerten und in Risikofaktoren quantifizierbar zu machen. ESG Chain wollte seine Kunden bei der notwendigen Sorgfaltspflicht bei der Überprüfung ihrer Lieferketten unterstützen. Vor unserem Projekt stellte die Software lediglich das Vorhandensein eines Risikos in der Lieferkette fest und bewertete nicht dessen Schweregrad.

  • Erstens benötigte das Unternehmen eine objektive externe Bewertung seiner Software, um deren Fähigkeiten und Nutzbarkeit zu ermitteln. Unsere Bewertung zeigte Stärken und Schwächen auf. Mit den gesammelten Informationen entwickelten wir eine Roadmap mit festen Arbeitspaketen, um die Benutzerfreundlichkeit der Software weiter zu entwickeln.
  • Zweitens sah sich ESG Chain mit dem Problem konfrontiert, die Risikobewertung in den Lieferketten ihrer Kunden weiterzuentwickeln. Die multikriterielle Risikobewertung, die auf verschiedenen Richtlinien, Gesetzen und Normen basiert, erforderte eine eingehende wissenschaftliche Analyse.

Die Vorgehensweise

  1. In einem ersten Teilprojekt führten die Projektmitarbeiter von EDIH Rheinland eine Studie durch, um die Funktionalität der digitalen Services von ESG Chain zu testen: In einem mehrstufigen Prozess wurde untersucht, wie die Überwachung von ESG-Richtlinien in Unternehmen erfolgen kann, wie Vorfälle bewertet und mögliche Auswirkungen prognostiziert werden können. Die Bewertung basierte auf dem OECD Due Diligence Circle, der Richtlinien für die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltschutz, die Verfolgung, Kommunikation, Bewertung und mögliche Wiedergutmachung enthält.
  2. In einem zweiten Teilprojekt ging es um die Verbesserung des Managements potenzieller Risiken, die für Kunden von Lieferanten in Bezug auf Sozialstandards, Umwelt oder Betriebsführung ausgehen können. Anforderungen und Ziele aus dem Supply Chain Act in diesen Bereichen wurden in standardisierte Bewertungsverfahren mit messbaren Kennzahlen übersetzt. Damit wurde es möglich, das Risikomanagement in einem klar strukturierten Schema darzustellen.

Weitere, aber nicht ausschließliche, Richtlinien, die zur Verbesserung des Risikomanagements eingesetzt wurden: Lieferketten-Sorgfaltspflichtgesetz (LkSG) (D), Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) (EU) oder die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen zu verantwortungsvollem Geschäftsverhalten (OECD).

Die Lösung

Gemeinsam mit ESG Chain haben wir diese Untersuchung durchgeführt und ein multikriterielles Risikobewertungsverfahren in drei Teilschritten entwickelt: Eine Bewertung des Basisrisikos, d.h. der potenziellen Auswirkungen eines Vorfalls auf soziale, ökologische oder gesellschaftliche Bedingungen, der potenziellen Auswirkungen auf die Geschäftsbeziehung zwischen dem Lieferanten und dem Kundenunternehmen und des ursachenbezogenen Risikos. Gemessen wird dies an der angenommenen Schwere der Auswirkungen des Vorfalls und seiner Reversibilität oder seinem Beitrag zur Verursachung.

Mit diesem Projekt wurde ein Anbieter digitaler Lösungen unterstützt, der Unternehmen dabei hilft, die Nachhaltigkeit in ihren Lieferketten zu verbessern. Dadurch wurde die Wirtschaft rund um Geschäftsmodelle im Bereich der Nachhaltigkeitsberichterstattung und der allgemeinen Nachhaltigkeit über Branchen hinweg gestärkt.

Ergebnisse und Vorteile

Am Ende können alle Lieferanten in eine Matrix eingeordnet werden. Diese stellt die bewerteten Risiken in einer Portfolioanalyse dar, ob es zu einer nachhaltigen Beeinträchtigung der ESG-Richtlinien kommt. Diese Wahrscheinlichkeiten werden mittels eines Farbschemas dargestellt, so dass rechtzeitig Maßnahmen zur Risikominderung eingeleitet werden können.

  • Eine Bewertung der Benutzerfreundlichkeit der Software und vorgefertigte Arbeitspakete zur Verbesserung einzelner Funktionen.
  • Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit: 29 verbesserungswürdige Aspekte wurden identifiziert und in 4 Arbeitspakete zusammengefasst.
  • Ein einsatzbereites Konzept für eine multikriterielle adaptive Risikobewertung.
  • Entwicklung von 3 Kategorien für die Risikobewertung von ESG-Lieferketten mit 31 Unterkategorien und einer entsprechenden Bewertungsskala für jede Kategorie.
  • Die Kategorien sind: Grundlegendes Risiko, fallbezogene Risiken und Geschäftsbeziehungen.

Dieses Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Mittelstand-Digital Zentrum Rheinland und durch unseren Projektpartner WZL durchgeführt.